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Papiertaschentücher mit langer Geschichte

Vom Schweißtuch zur Großpackung Taschentücher

Wenn sich heute alle Familienmitglieder ganz normal an der Großpackung Taschentücher bedienen und sich jeder ein Zehnerpack Taschentücher für den Tag herausnimmt, stellt dieses Verhalten niemand in Frage. Im Gegenteil, es ist vielen Menschen peinlich, wenn sie einmal keine Papiertaschentücher bei sich haben. Jeder kann dieses Bedürfnis nachfühlen, und so stellt die Frage „Hätten Sie vielleicht mal ein Taschentuch für mich“ auch nichts Ungewöhnliches dar. Da helfen die meisten Menschen gerne aus. Je nach Marke und Packungsgröße stellen die Papiertaschentücher heute preiswerte und jederzeit vorhandene Gebrauchsgegenstände dar, die man als Großpackung für ein paar Euro im Drogeriemarkt kauft oder eben gleich vorteilhaft im Großhandel bestellt.

Kleine Tücher für den Gebrauch des Menschen gab es schon bei den Römern, aber nur als Schweißtuch aus ägyptischem Leinen für die absolute Oberschicht. Die Ritter verwendeten solche Tücher als Liebespfand der Angebeteten. Diese bekamen es nach Schlachten oder Raubzügen wieder zurück, vorzugshalber getränkt mit Blut. Die ersten Tücher aus Stoff wurden gegen 1300 hergestellt. Aber für die nächsten 500 Jahre wurde dieser Luxusartikel immer noch mehr in Liebesdingen benutzt, denn zum Naseputzen. Und ohne den im 18. Jahrhundert aufkommenden Schnupftabak hätte man wohl auch noch länger nicht an diesen Zweck für die Taschentücher gedacht. Natürlich blieben die Taschentücher dennoch ein Luxus, allerdings jetzt tatsächlich als „Schneuztücher“. Noch um 1800 lässt Georg Büchner in seinem berühmten „Dantons Tod“ jemanden ausrufen: „Was, er schneuzt sich nicht durch die Finger? Er hat ein Taschentuch – er muss ein Aristokrat sein. Hängt ihn auf!“

Um 1900 dann hatte ein kultureller Wandel stattgefunden. Mit der Entdeckung der Ursachen der Krankheitsübertragung wurde der Gebrauch von Taschentüchern nach und nach als  Notwendigkeit angesehen. Die Stofftaschentücher setzten sich durch. Doch schon um 1900 begann der kometenhafte Aufstieg der Papiertaschentücher. Im Jahr 1894 gab es ein Patent für ein in Glycerin getauchtes fast normales Papier, das hiermit für den Gebrauch an der Nase weicher gemacht werden sollte. Ab 1930 dann begannen die zwei Giganten der Papiertaschentücher ihren Siegeszug: Tempo und Kleenex teilten den Weltmarkt untereinander auf, beide mit unterschiedlichen Ansätzen. Beide verwendeten den frisch erfundenen Zellstoff für ihre Großpackungen Papiertaschentücher. Doch während die Deutschen ein mehrlagiges Tuch im Zehnerpack bevorzugten und ganz Europa versorgten, setzte sich in den USA das dünnere Kleenex-Tuch in der größeren Packung durch.

In der Nachkriegszeit des letzten Jahrhunderts galten die Papiertaschentücher noch als eine Art Luxus. Heutzutage jedoch ist in jedem Haushalt die Großpackung Papiertaschentücher die Norm. Und das Stofftaschentuch ist wieder dort angekommen, wo es seinen Anfang nahm: Als Luxusgegenstand, der höchstens zum Einstecken, aber nicht zum Naseputzen verwendet wird.