Der internationale Tag der Putzfrau verschafft dem Beruf der Reinigungsfachkraft jährlich ein wenig mehr Öffentlichkeit und Wertschätzung. Wir klären auf über aktuelle Beschäftigungszahlen, Mindestlöhne und Herausforderungen für die Zukunft.
Der Tag der Putzfrau wurde von der Romanautorin Gesine Schulz 2004 ins Leben gerufen und ist all jenen Menschen gewidmet, die am Arbeits- und Wohnort zuverlässig für Sauberkeit und Hygiene sorgen. Als Zeichen des Respekts wurde ihnen an diesem Tag eine weiße Rose überreicht.
Die Zukunft der Reinigungsfachkräfte
Eine Tendenz zeigt sich ganz deutlich: Immer mehr Männer ergreifen den Beruf der Reinigungskraft. Auch wenn es bereits autonome Reinigungsroboter gibt, die automatisierbare Reinigungsarbeiten übernehmen. Und auch wenn sich für die Fensterreinigung Drohnen im Einsatz befinden: Der Mensch wird niemals überflüssig werden.
Die Anstellung einer Putzfrau im privaten Haushalt steigt mit der Höhe des Einkommens. Im Jahr 2010 leisteten sich laut Immowelt 40 % der Gutverdiener eine Haushaltshilfe. Doch laut SOEP gönnten sich 2013 gerade einmal 6,3 % aller Haushalte eine Putzhilfe.
Im gewerblichen Bereich reinigen sie meist Schulen, Krankenhäuser und Büros. Doch manchmal passieren ihnen auch kleinere oder größere Missgeschicke. So wischte eine engagierte Putzfrau etwa die Autogramme hochrangiger Fußballstars wie Pep Guardiola und Jürgen Klopp von einem verglasten Wappen, weil sie die Unterschriften für Schmierereien Jugendlicher hielt.
Der Mindestlohn für die Innen- und Unterhaltsreinigung
In Deutschland sind circa 700.000 Menschen im Bereich der Gebäudereinigung beschäftigt. Neben dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro, der seit dem 1. Januar 2015 gilt, gibt es noch zahlreiche Branchen-Mindestlöhne. Ab März 2016 gilt für die Innen- und Unterhaltsreinigung ein allgemeinverbindlicher Mindestlohn von 9,80 Euro (West) und 8,70 Euro (Ost). Ab Januar 2017 steigen die Löhne auf 10 Euro im Westen und 9,05 Euro im Osten.
Seit 1999 wurden die Ausbildungsinhalte der Gebäudereiniger erneuert und enthalten laut Arbeitsagentur nun auch die Bereiche Umweltschutz, Hygiene, Schädlingsbekämpfung, Desinfektion, moderne Reinigungsmittel und Qualitätssicherung. Der Arbeitsalltag der Reinigungsfachleute wird kontinuierlich professioneller und vom technischen Fortschritt beeinflusst.