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Händewaschen ohne warmes Wasser?

Mit kaltem Wasser gegen die Sommergrippe

In der Sommerzeit ist eine Erkältung oder ein grippaler Infekt besonder unangenehm. Fieber in Verbindung mit heißen Temperaturen ist eine Qual. In jedem Betrieb wie in jeder Praxis oder Kanzlei wird darauf geachtet, den Erkältungsviren möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Da ist es in jedem Fall sinnvoll sich mit einem wirksamen Hygienereiniger einzudecken und dem Reinigungspersonal entsprechende Anweisungen zu erteilen. Dazu gehört vor allem die regelmäßige Reinigung der Türgriffe und Treppengeländer. Hier halten sich die Viren bis zu drei Stunden lang. Und was nützt das beste Händewaschen, wenn man sich danach am Türgriff des Waschraums infiziert? Ein Krankheitstag eines Mitarbeiters kommt in jedem Fall teurer als ein gescheites Hygienikum oder fünf Minuten Extraarbeit für die Reinigungskraft.

Wir haben schon oft über die richtige Art des Händewaschens berichtet, dennoch kann eine Wiederholung nicht schaden. Zuerst jedoch wollen wir mit einem alten Vorurteil aufräumen. Warmes oder heißes Wasser reinigt die Hände nicht besser als kaltes. Eine Studie des Instituts für medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Uni Regensburg hat den Beweis erbracht. Die Temperatur des Wassers macht keinen Unterschied für die Qualität der Reinigung der Hände. Es hängt tatsächlich alles vom richtigen Händewaschen ab. Das Händewaschen sollte unbedingt mit Seife erfolgen, besser noch mit Flüssigseife aus dem Spender. Mit der Flüssigseife können keine Keime übertragen werden, vor allem, wenn man die Armhebel-Dosierspender verwendet. Die Wissenschaftler stellten allerdings auch fest, dass Seife unumgänglich ist. Beim Händewaschen allein mit Wasser bleiben die Keime einfach auf der Haut sitzen. Der Vorgang an sich ist schnell beschrieben. Man sollte sich mindestens 30 Sekunden lang die Hände gut mit Seife und ein wenig Wasser einreiben und dabei jedenfalls die Handrücken und Fingerzwischenräume nicht vergessen. Wenn man sich dann die Hände wieder abspült, hat man normalerweise 99,9% der ansteckenden Keime vertrieben.

Ein wesentlicher Aspekt für alle Erkältungskrankheiten liegt darin, dass sie wirklich kaum etwas mit Kälte zu tun haben, sondern nur mit der Kraft des Immunsystems. Es stimmt zwar, dass sich die Abwehrkräfte des Körpers sozusagen nach innen zurückziehen, wenn man stark friert. Jedoch räumt ein kräftiges Immunsystem schnell mit vielen Eindringlingen auf. Ein geschwächtes Immunsystem dagegen kann den Keimen nicht viel Widerstand entgegensetzen, die sich daraufhin bis zur kritischen Schwelle vermehren können. Die Erkältungsviren bewegen sich unabhängig vom Wetter ganzjährig um uns herum. Und auch wenn es draußen warm ist, kann das Immunsystem durch Erschöpfung oder Erhitzung geschwächt sein. Also waschen wir uns besser regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife und lassen die Türgriffe öfters reinigen.