Neues aus der Recyclingbrache

Die Erfolge in einer der wichtigsten Wachstumsbranchen des Landes können sich sehen lassen. Deutschland ist bei der Wiederverwertung von Altpapier ganz oben in der weltweiten Rangliste. Mittlerweise sind es über 75% des verbrauchten Papiers, das in Deutschland wiederaufbereitet wird. Bis zu sieben Mal kann dieser Recyclingprozess stattfinden, ohne dass sich die Qualität wesentlich verschlechtert. Wer eine Tonne Recyclingpapier kauft, spart damit etwa 1,6 Tonnen frisches Holz in der Trockenmasse. Aber auch die verwendete Energie, Frischwasser und die eingesetzten Chemikalien werden um 50% im Verbrauch reduziert. Die Verbraucher lernen langsam, dass das Recyclingpapier nicht unbedingt schlechter ist, als das frische Papier beispielsweise für Schulhefte. Der Weißegrad, die Haptik und auch die Annahme von Farben oder dem Kohlenstoff des Bleistifts sind praktisch kaum mehr zu unterscheiden. Auch die Entwicklung von gleichwertigem Schreibpapier aus Altpapier mit dem höchsten Weißegrad von Null wird berichtet. Dieses feine Büttenpapier eines namhaften Herstellers steht dem reinen Zellstoffpapier gleichwertig gegenüber. Der integrierte Wiederverwertungsprozess von Papier läuft inzwischen mit einer modernen Recyclinganlage so schnell ab, dass ein am Morgen gesammeltes Recyclingpapier schon am nächsten Tag wieder als neue Tageszeitung auf dem Tisch des Verbrauchers liegen kann. Derzeit sind dem Papierrecycling hauptsächlich noch zwei Grenzen gesteckt. Von den etwa 22 Millionen Tonnen Papier und Pappe, die hierzulande jährlich verbraucht werden, bestehen etwa 1,3 Millionen Tonnen aus Hygienepapier.
Hier haben die Verbraucher anscheinend einen eigenen Trend entwickelt. Die Verwendung von Recyclingpapier für das Hygienepapier ist leider eher rückläufig. Toilettenpapier, Papierhandtücher und Kosmetiktücher werden noch zu oft aus frischem Zellstoff gekauft. Umweltprogramme wie "Der Blaue Engel" - seit 40 Jahren das Umweltzeichen der Bundesregierung - versuchen die Nachhaltigkeit bei der Verwendung von Produkten wie z.B. Toilettenpapier aus recycelten Zellstoff zu verbessern. Unabhängig und glaubwürdig werden umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen mit diesem Umweltzeichen gekennzeichnet. Der Blaue Engel ist die Orientierung beim nachhaltigen Einkauf.

Recyclingpapier aus Altpapier ist das berühmteste Blauer Engel-Produkt und bietet folgende Vorteile für unsere Umwelt:

• aus 100% Altpapier
• energie- und wassersparend hergestellt
• besonders schadstoffarm

Folgende Hygienepapiere mit dem Blauen Engel führen wir in unserem Sortiment:
SemyTop ST-88032: 2-lagig, geprägt, leicht hellgrau mit 250 Blatt/Rolle

Mehr unter: blauer-engel.de

Kunststoff - neue Entwicklungen aus der Forschung

Nachdem wir vor einiger Zeit bereits von jenem Bakterium berichtet hatten, dass sich von Kunststoffen ernährt, gibt es wieder einen neuen Durchbruch einer britisch-amerikanischen Forschergruppe. Per Zufall hat eine Wissenschaftlerin die unerklärliche Abnahme einer Kunststoffansammlung von PE entdeckt. Nach einigen Experimenten trommelte die Engländerin verschiedene Kollegen zusammen, die ihre Entdeckung prüfen sollten. Die erst zweifelnden Forscher konnten es nur bestätigen. In den Jahren, in denen PE weltweit vermarktet wird, haben sich ein oder mehrere Bakterienstämme soweit angepasst, dass sie imstande sind, sich von Kunststoffen zu ernähren. Es wurde als eine verifizierte Quelle für das Vorkommen dieser Bakterien eine japanische Kunststoffproduktionsanlage ausfindig gemacht. Als erstes erreichtes Ziel konnten die Forscher ein Enzym nachweisen, dass die Auflösung von PE in seine Grundbausteine erledigt. Das zweite Ziel war durchaus anspruchsvoller. Hier ging es darum, das Enzym auf seine Wirkmechanismen zu untersuchen, um diese nachbauen und verstärken zu können. Bei der Zerlegung der Struktur dieses Enzyms ist es jetzt wiederum per Zufall zu einem Durchbruch gekommen, in dem unabsichtlich ein naher chemischer Verwandter dieses Enzyms erzeugt worden ist. Dieses neue Enzym ist weit stärker und effektiver als der bakterielle Wirkstoff.

Kunststoff, der beliebig oft recycelt werden kann

Eine zweite positive Neuigkeit kommt direkt aus der Kunststoff erzeugenden Forschung. Ein im Wissenschaftsmagazin Science vorgestellter Kunststoff kann noch mehr. Durch einen neu konstruierten Katalysator kann der Vorgang der Kunststofferzeugung jetzt unter Zuhilfenahme des sogenannten Gamma-Butyrolacton bei Raumtemperatur stattfinden. Bisher waren dafür Trägerstoffe wie Erdöl und anderen Bedingungen wie vor allem sehr hohe Temperaturen nötig. Das alleine klingt schon sensationell: wenn dieser neue Kunststoff im Vakuum auf 180 Grad erhitzt wird und einfaches Zinkchlorid hinzugegeben wird, zerfällt er sofort wieder in seine Grundbestandteile. Dieser Vorgang der Erzeugung und Zerlegung lässt sich nach der jeweiligen Entfernung des Zinkchlorids beliebig oft wiederholen. Derzeit werden alle möglichen Eigenschaften der neuen Verbindung getestet. Wenn es gelingt, das Prinzip der Wiederherstellung mit verschiedenen Eigenschaften der bekannten Kunststoffe zu wiederholen, würde das möglicherweise eine Revolution in der Kunststoffproduktion bedeuten.

Interessantes & Wissenswertes: Entwicklungsgeschichte der Kunststoffe