Unser Angebot richtet sich nur an Unternehmer i.S.d. § 14 BGB **

Weltweite Hygiene im Gesundheitswesen


Der Welthändehygienetag

Unter diesem etwas kuriosen Begriff verbirgt sich eine ernste Angelegenheit. Natürlich wissen die meisten Menschen in Europa schon länger, dass saubere Hände die wichtigste Voraussetzung für die Eindämmung von Infektionskrankheiten darstellen. Doch hat sich diese Erkenntnis noch längst nicht überall durchgesetzt. In vielen Ländern der Dritten Welt werden immer noch diverse Krankheiten übertragen, weil es an sauberen Wasser und einem guten Händehygienikum oder sogar einfach auch nur an Seife mangelt. Dementsprechend war es die Weltgesundheitsorganisation WHO selbst, die erstmals am 05.05.2009 dazu aufrief, diesen speziellen Gedenktag zu begehen. Der Tag soll als besonderes Symbol dienen, um die weltweite Kampagne „Save Lives – Clean Your Hands“ zu stärken. Die Kampagne richtet sich dabei speziell auf das Personal, das im Gesundheitswesen im weitesten Sinne tätig ist. Auch das gewählte Datum soll die Symbolkraft verstärken. Die doppelte Fünf aus dem 05.05. stellt die Zahl der Finger an beiden Händen dar.

Nicht nur die Seife macht den Unterschied bei der Hygiene

Jährlich wird der Tag durch viele besondere Aktionen begangen, der sich weltweit viele Institutionen und private Initiativen angeschlossen haben. In Deutschland sind das zum Beispiel die privaten Organisationen für Patientensicherheit, die sich das Kürzel „POPS“ gegeben haben. Dazu wird von der WHO jeweils ein neues Motto ins Leben gerufen, das den Aktionen eine gemeinsame Richtung geben soll. Dieses Jahr lautet das Motto “Strengthening health-care systems and delivery - hand hygiene is your entrance door“. Ins Deutsche übersetzt heißt das in etwa: „Die Gesundheitssysteme und ihre Verfügbarmachung stärken – Händehygiene ist Ihr Türöffner dazu“. Die Aktionen werden begleitet von diversen Spendenaufrufen, deren Ergebnisse dann zweckgebunden an die Händehygiene in verschiedensten Ländern an Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen verteilt werden. Dabei dreht es sich längst nicht nur um Seifen oder Apparaturen zur Frischwasserzubereitung. Mindestens genauso wichtig sind Prozessbeschreibungen, die in möglichst einfacher Form und natürlich in den jeweiligen Landessprachen erläutern, wann und wie die Hände gewaschen werden sollten. Entsprechend den Bedingungen, die in vielen Krisengebieten auf der Erde herrschen, hat es dort keinen Sinn, langatmige und kompliziert formulierte Regelwerke zu verteilen. Die Hygienebeauftragten in deutschen Krankenhäusern haben einiges zu lernen in Bezug auf die genaue Beschreibung der Reinigungsvorgänge für die Hände. Nicht nur die Abläufe sind klar definiert, sondern auch die jeweilige Wahl der geeigneten und speziell gelisteten hygienischen oder desinfizierenden Seifen und stärkeren Reinigungsmittel.

Einfache Regeln für die Hygiene

Solche komplexen Regeln haben ihren Sinn, benötigen aber natürlich eine entsprechende Ausrüstung, Zeit und Struktur, um tatsächlich angewendet werden zu können. Für Menschen, die ohne eine derartige Ausbildung und unter einfachsten Bedingungen ihre Patienten heilen, pflegen und versorgen sollen, braucht es einfache und griffige Anweisungen. Diese werden im besten Fall auch noch so formuliert, dass sie leicht memoriert und auswendig gelernt werden können, wenn es an geeigneten Unterlagen fehlt. Zwei dieser einfachen Regeln können nicht nur die Krankenpflege in der dritten Welt verbessern. Sie können auch in jedem Privathaushalt dazu beitragen, die Zahl der Ansteckungen wirksam zu reduzieren. Richtiges Händewaschen senkt die Menge der Keime auf den Händen tatsächlich um über 99%. Wenn man dazu noch bedenkt, dass bis zu 80% der Infektionskrankheiten über die Hände übertragen werden, fällt die Rechnung leicht. Beide Regeln bestehen sinnigerweise aus je 5 Punkten.

Das richtige Händewaschen nicht nur am Händehygienetag

Man spült die Hände unter fließendem Wasser ab und beseitigt groben Schmutz. Die Temperatur ist dabei egal.

Man seift die Hände gründlich ein. Jede Stelle ist wichtig, die (kurzen) Fingernägel, die Fingerzwischenräume, die Handinnenflächen und Handrücken, aber auch der Daumen. Flüssigseifen sind besser als Seifenstücke.

Massieren Sie die Seife leicht ein und zwar an jeder Stelle. Das sollte etwa 20 bis 30 Sekunden dauern, sonst nützt es wenig.

Spülen Sie die Hände gründlich unter fließendem Wasser ab.

Trocknen Sie die Hände mit einem Papierhandtuch oder lassen Sie sie notfalls an der Luft trocknen. Benutzte Handtücher sind voller Keime.

Wirkt das umständlich auf Sie? Ist es gar nicht. In vielen Kindergärten lernen das heutzutage die Kinder.

Die richtigen Zeitpunkte für Händehygiene

Hier unterscheiden sich die Angaben für Pflegekräfte und für Privathaushalte natürlich etwas. Dennoch sind es jeweils 5 entscheidende Punkte. Für die Pflegekräfte weltweit nennt man diese Punkte „The five moments“. Es sind die folgenden:

Vor dem Kontakt mit Patienten

Vor aseptischen Behandlungen

Nach Kontakt mit infektiösem Material

Nach dem Kontakt mit Patienten

Nach dem Kontakt mit Gegenständen aus der direkten Nähe von Patienten

Im Privathaushalt gelten diese Momente.

Vor und nach der Nahrungszubereitung, besonders bei frischem Fleisch

Vor allen Mahlzeiten

Nach dem nach Hause kommen, dem Toilettengang und dem Husten und Niesen

Vor und nach allen pflegerischen Tätigkeiten wie dem Windelwechseln

Nach dem Kontakt mit Tieren, Abfällen oder der Arbeit im Garten

Mit der Beachtung dieser Regeln und Zeitpunkte sollte nicht nur die Gesundheit der Patienten in der dritten Welt besser werden. Auch die Krankheitstage in der Familie oder im Betrieb dürften sich verringern. Übrigens sollten Sie sich nicht wundern, wenn Sie neben dem „Welthändehygienetag“ noch auf einen weiteren Gedenktag für saubere Finger stoßen. Den 15. Oktober hat die WHO zum „Global Handwashing Day“ erklärt. Dieser Welttag des Händewaschens richtet sich aber an alle Menschen auf der Welt gleichermaßen.